Diesch/Markfort auf Rang 5 in Hyéres, Schwachhofer/Stoltze mit guter Leistung
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Auf Rang fünf abgeschlossen haben Simon Diesch (Württembergischer YC) und Anna Markfort (Berlin) den World Cup in Hyères, die „Semaine Olympique Française“. Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze (WYC) erreichten im 49er FX Rang 37 bei 50 Damen-Teams.
Kamen Simon Diesch und Anna Markfort beim ersten World Cup der Saison 2023 vor knapp vier Wochen in Mallorca auf Rang sechs, so verbesserten sich die beiden diesmal noch um einen Platz. „Hyères ist ein sensationelles Segelrevier“, ist der 28-Jährige von der südfranzösischen Küste begeistert. Hyères wurde diesmal seinem Ruf als Starkwindrevier gerecht. Mistral blies an den ersten drei Tagen. Und diese Bedingungen liegen dem Team Diesch/Markfort. Schon im ersten Rennen waren sie etwa an sechster Stelle. Doch Diesch wollte noch mehr, segelte mit Volldampf - und kenterte in einer starken Bö mit gut 30 Knoten (Windstärke sieben). „Unsere Mastspitze tauchte ins Wasser“, schilderte Diesch. Doch schnell war die Jolle wieder aufgestellt - und nur wenige Plätze waren verloren. Schließlich hatten auch andere Teams so ihre Schwierigkeiten. An elfter Stelle segelten sie noch über die Ziellinie. Das zweite Rennen absolvierten sie souverän - und waren Zweite im Ziel. „Viel Wind ist unsere Paradedisziplin“, so Diesch.
Am zweiten Tag erreichte der Mistral mittags seine Spitze - und genau da sind die 470er aufs Meer geschickt worden. „Das Wasser war kochend weiß. Wir sind im Überlebens-Modus zum Startgebiet gesegelt“, so Diesch. Dort wurde dann aber auf einen Start verzichtet und die Flotte wieder in den Hafen geschickt. „Später wären gute Starkwindbedingungen gewesen“, blickt Diesch auf die verpasste Gelegenheit.
Die weitere Vorhersage versprach leichte Winde - und so kam es dann auch. Bei rund zwei Beaufort wurden drei weitere Rennen in der Qualifikationsphase gesegelt. Mit den Plätzen 3, 7 und 15 zogen sie als Achte in die Gold-Fleet der besseren 30 Teams ein. Auch da wurde bei leichten Winden gesegelt. Mit den Plätzen 5, 8, 22, 10 und 4 kletterten sie vor dem Medal Race der besten zehn Teams auf Rang fünf. Rein rechnerisch war in diesem doppelt gewerteten Rennen alles möglich. Spannung und der Druck auf die Teams war entsprechend groß. Beim Start ging die Flagge für den Einzelrückruf hoch - einige Boote waren zu früh gestartet. Wer, das müssen die Segler selbst erkennen. Diesch/Markfort entschieden sich, umzukehren und noch einmal neu zu starten. „Das hat uns alle Chancen gekostet“, resümierte Diesch. Denn ein zuvor schon besser platziertes deutsches Team, Malte und Anastasiya Winkel (Schweriner YC/NRV) holte sich den Sieg im Medal Race und verbesserte sich damit auf Rang drei. Diesch/Markfort kamen als Achte ins Ziel, was unverändert zu Rang fünf im Endergebnis führte.
„Wir freuen uns über die Medaille unser Team-Mitglieder“, sagte Simon Diesch „mit dem lachenden Auge“. Der Wermutstropfen dagegen ist, dass das Ehepaar Winkel damit auch die interne deutsche Ausscheidung für den einzigen Startplatz bei den „Pre-Olympics“ im Juli auf dem Olympiarevier von 2024 in Marseille geholt hat. Denn die Kieler waren auch schon in Mallorca zwei Plätze besser als Diesch/Markfort.
Sieger beim World-Cup in Hyères wurden im 470er die Spanier Jordi Xammar und Nora Brugman vor dem österreichischen Team Lara Vadlau (Klagenfurt) und Lukas Mähr (YC Bregenz).
Eine Woche haben die 470er-Segler jetzt Pause, dann geht es nach Sanremo, wo ab dem 12. Mai die Europameisterschaft ausgetragen wird.
49er-Damen-Team meisterte herausfordernde Bedingungen
Das zweite WYC-Team in Hyères, Katharina Schwachhofer und Elena Stoltze im 49er FX, waren knapp in der Silber-Flotte der 50 Teams gelandet und segelten da Plätze zwischen 6 und 17. Ein Frühstart belastete deren Punktekonto aber schwer, da sie an einem Starkwindtag in der Qualifikationsphase schon einmal nicht ins Ziel gekommen waren. Gegenüber dem World-Cup Anfang April im Mallorca ist Rang 37 aber ein Fortschritt. „Hyères war für uns eine sehr intensive Regatta. Noch nie mussten wir mit so vielen unterschiedlichen, extremen Windverhältnissen kämpfen“, fassten die beiden Seglerinnen die Woche in Südfrankreich zusammen. Auch mussten sie sich zuvor noch nie bei einer Regatta mit weit über 20 Knoten Wind zu meistern. „Das war für uns eine neue und sehr positive Erfahrung, da wir am Starkwindtag das erste Rennen ziemlich gut abschließen konnten. Ein bisschen schade war, dass wir das darauffolgende Rennen
verletzungsbedingt abbrechen mussten.“ An den darauffolgenden Tage wehten auf der 49er-Bahn maximal sieben Knoten, was nun das andere Extrem darstellte. „Unsere soliden Ergebnisse sind der sehr guten Betreuung durch Riccardo de Felice geschuldet, unseren neuen Bundestrainer, der uns auch viel organisationsbedingten äußeren Stress abnehmen konnte“, berichten die beiden weiter. „Uns natürlich auch sehr zu Gute, dass wir vom Bodensee gewöhnt sind, bei drehigem Leichtwind zu segeln. Wir sind happy, dass sich das auch in den Ergebnissen zeigt und wir uns diesmal auch gegen sehr starke, internationale Konkurrenz behaupten konnten“, ziehen sie eine positive Bilanz.
Nächster Event der Segler/innen aus dem Olympiateam WYC ist die Europameisterschaft auf dem iQFOiL-Surfbrett in der zweiten Maiwoche in Patras/Griechenland. Für die 470er geht es mit der EM am 12. Mai in Sanremo (Italien) weiter.