Auf Rang 16 gesegelt sind Simon Diesch (WYC) und sein Vorschoter Philipp Autenrieth (Bayerischer YC) bei der Weltmeisterschaft der 470er in Enoshima/Japan. Das ist zwar fast 30 Plätze besser als bei der WM voriges Jahr in Dänemark - aber die Nationenqualifikation für Deutschland haben sie damit denkbar knapp verpasst. Nächste und letzte Chance, den Startplatz für Deutschland bei Olympia 2020 zu holen, ist erst im kommenden Frühjahr beim World-Cup in Genua, wo noch ein Platz für ein europäisches Land vergeben wird.

Elf Wettfahrten waren auf dem olympischen Revier in der Sagami-Bucht gesegelt worden. Von Flaute am ersten Tag bis zu über fünf Beaufort am letzten Tag der Fleet Races war alles dabei. Diesch/Autenrieth kamen bei leichtem Wind zum Auftakt nur holprig in Gang, steigerten sich dann aber mit dem Wind, bis sie schließlich in der Gold-Fleet zum Schluss bei Wind um 18 Knoten die Plätze 10-10-7 an einem Tag segelten. Doch das reichte letztlich nur für Platz 16.
Die ersten acht Nationen-Startplätze für Olympia wurden schon bei der 470er-WM 2018 vergeben, diesmal weitere vier Startplätze. Diesch/Autenrieth waren erst die fünfte Nation in dieser Zählweise. Das Qualifikationssystem für Olympia sieht vor, dass zuerst irgendein Team für sein Land das Nationenticket holen muss. Wer dann für diese Nation bei Olympia ins Rennen gehen darf, kann durch ein nationale Ausscheidung entschieden werden. Das zweitbeste deutsche Team, Malte Winkel und Matti Cipra (Plau/Schwerin) erreichte aber diesmal nicht die Gold-Fleet/die bessere Hälfte) der WM.
Wieder einmal Weltmeister wurden die Australier Mathew Belcher und Will Ryan. Bei den Damen gewannen Hannah Mills/Eilidh McIntyre GBR. Hier holten die deutschen Seglerinnen das Nationen-Ticket.

In die Weltrangliste geht WM 2019 momentan noch nicht ein (erst in die nächste Berechnung). Seit Juni stehen Diesch/Autenrieth da ebenfalls an 16. Stelle. „Rang 16 ist sicher nicht das, was wir angestrebt haben - aber da gibt es keine Entschuldigungen. Das Nationen-Ticket für Deutschland haben wir knapp verfehlt. Die nächste und allerletzte Gelegenheit, diese Startberechtigung für unser Land zu holen, ist im April 2020 beim World-Cup in Genua. Wir konzentrieren uns jetzt auf den bevorstehenden Olympischen Test-Event. Der Kampf geht weiter“, sagte Simon Diesch beim Rückblick auf die WM.
Für das Olympische Test-Event in Enoshima, das am Samstag, 17. August, auf dem Olympia-Revier von 1964 und 2020 beginnt, waren die beiden schon vorher als einzige deutsche Mannschaft (Herren) qualifiziert.

Link zum Ergebnis der WM:
http://2019worlds.470.org/en/default/races/race-resultsall

Link zum Olympischen Test-Event:
https://tokyo2020.org/en/special/readysteadytokyo/sailing/