470erEMIhr bestes Ergebnis bei einer internationalen Meisterschaft haben Simon Diesch (WYC) und Philipp Autenrieth (Bayerischer YC) gesegelt: Bei der Europameisterschaft der 470er in Sanremo (Italien) kamen sie als bestes deutsches Herren-Team auf Rang acht und haben sich damit für die vorolympische Testregatta im August in Japan qualifiziert.

Diesch/Autenrieth waren schon sechs Tage vor der EM in Sanremo, segelten sich dort bei guten Bedingungen ein. Doch zur EM wurde der Wind unregelmäßig. Einmal war einen Tag lang gar kein Wind, an einem anderen dann zu viel. So wurden nur sechs Wettfahrten und das Medal Race gesegelt. „Das waren sehr gute und faire Rennen, immer vier Windstärken oder mehr“, blickt Simon Diesch zurück.
Am ersten Tag konnten drei Rennen nacheinander gesegelt werden, dann folgte ein Flautentag und nur ein Rennen an Tag drei. Mit den Plätzen 15, 7, 9 und 5 kam das Team nach zögerlichem Auftakt gut in Fahrt, platzierte sich schon einmal in den Top-Ten. Mehr kam in der Qualifikation nicht zustande, die 70 Mannschaften wurden in Gold- und Silber-Fleet geteilt. Tags darauf wehte es schon mittags mit durchschnittlich 18 Knoten, fünf Beaufort. Die Crew lieferte sich mit den Weltranglisten-Ersten Mathew Belcher/Will Ryan (Australien) ein exzellentes Rennen an der Spitze, baute den Vorsprung vor dem Feld von 50 auf rund 100 Meter aus, kam knapp an zweiter Stelle ins Ziel. Die ersten Masten waren da schon gebrochen, die Segler wurden zurückbeordert. Zwei Stunden später ging es wieder raus. Bei nun deutlich über sechs Windstärken wurde das nächste Rennen gesegelt. Mehrere Boote kenterten. Die beiden Binnensegler, die bei starkem Wind immer super drauf sind, kamen als Sechste ins Ziel, waren damit zusammen mit den Australiern Tagesbeste.
Der folgende Tag wurde bei 40 Knoten Wind an Land verbracht. Somit gingen Diesch/Autenrieth von Rang sieben aus ins „Medal Race“ der besten zehn Teams. Da zählen die Punkte doppelt - und weil die Abstände nach nur sechs Wettfahrten noch sehr eng waren, wäre von Platz zwei bis zehn alles möglich gewesen. „Wir sind auf Sieg gefahren“, nahmen sich die beiden vor. Doch ihr Start war - bei nunmehr sehr leichtem Wind – nicht der Hit, dann aber segelten sie ein „solides Rennen“. Als Sechste waren sie im Ziel, rutschten aber in der Gesamtwertung noch um einen Platz auf Rang acht zurück .

Zwar segelten Mathew Belcher/Will Ryan bei der EM auf Platz eins, doch der Titel Europameister blieb dem besten europäischen Team vorbehalten, den Schweden Anton Dahlberg und Frederik Bergström auf Rang zwei.
Kommende Woche bringt Simon Diesch die 470er-Jolle nach Kiel: drei Tage Training, Checks beim DSV. Dann wird der 470er in den Container für die Weltmeisterschaft in Japan (in der ersten Augustwoche, vor der olympischen Testregatta) verladen. Zur Bodenseewoche sind die beiden zurück in der Heimat: Drei Tage Segeln auf einem richtigen Schiff, einem 45er Nationalen Kreuzer, bringt Abwechslung für die Jollensegler.

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