Dieses Jahr 40 Opti - Kinder im Trainingslager

Eigentlich gibt es das Seebärle Trainingslager seit 1986, initiiert und organisiert von "Oberseebärle" Harry Belz und dem Württembergischen Yachtclub, und immer fand es am ersten Ferienwochenende der württembergischen Ferien statt. Dieser Termin (gleich im Anschluss an die Schule und kurz vor den Familienferien) ist jedoch gerade für die Seglerjugend so optimal, dass es häufig zu Überschneidungen mit anderen Veranstaltungen  kommt. So fiel das Seebärle Trainingslager in diesen 22 Jahren zweimal aus, weil beim WYC in dieser Zeit Deutsche Jugendmeisterschaften ausgetragen wurden und deshalb feiert es nach 22 Jahren nun erst 20 jähriges Jubiläum. Und beinahe - aber eben nur beinahe, hätte man das Jubiläum wieder um ein Jahr verschieben müssen, denn auch dieses Jahr ist der  WYC wieder  zeitgleich Gastgeber einer Deutschen Meisterschaft.

Doch seit einigen Jahren kooperieren die Häfler Seglervereine untereinander, inzwischen gibt es gemeinsame Trainingsstunden, bei Regatten werden Schiedsrichter und Boote ausgetauscht und der jährlich stattfindende Seglerball bringt 1x im Jahr auch die älteren Segler an einen Tisch.

Die vereinsübergreifende Zusammenarbeit ist ganz anders als früher, was die Organisatoren auf die Idee brachte, das Seebärle Lager nicht ausfallen zu lassen, sondern nur örtlich umzulagern.

"Schon bei der ersten diesbezüglichen Anfrage kam mir der Wassersportverein Fischbach, bzw. Horst Böck als dessen 1. Vorsitzender offen entgegen. Viele Besprechungen gab es danach um die organisatorischen Details zu klären, und nun stehen die Zelte und Optis hier auf dem Fischbacher Gelände. Alles läuft prima, wenn es auch ein bisschen enger ist als gewohnt", erläutert Lagerleiter Harry Belz und zeigt mit der Hand zur Slipanlage, wo sich die Boote stapeln.

Natürlich hatte er mit seinem Team eine Menge Mehrarbeit zu leisten bis alles in Fischbach aufgebaut war, Boote, Zelte, Sport- und Spielgeräte, alles musste erst noch verladen und transportiert werden. Doch viele fleißige Helfer sowohl vom WYC als auch aus dem Fischbacher Verein machten es möglich. Das Büro ist in einem alten VW Bus untergebracht, und die Waschräume sind ein bisschen kleiner, deshalb musste man die Kinderzahl auf 40 begrenzen (bisher 50). Aber das Wichtigste für die Kinder ist das Segeln, und da gibt's in Fischbach sogar "eine Verbesserung gegenüber dem Seemooslager, die haben nämlich eine Slipanlage zum Einsteigen, da bekomme ich wenigstens nicht schon früh nasse Füße" berichtet eine kleine Seglerin die schon zum dritten mal im Lager ist, aber ihren Namen nicht verraten will. Wenn der Wind es zulässt sind sie auf dem Wasser, die anderen Programmpunkte werden danach ausgerichtet. Am Gesamtkonzept des Lagers hat sich nichts geändert. Acht Uhr Wecken, Frühsport, Frühstück, dann Wassertraining und zwischendurch Segeltheorie. Gemeinsame Spiele, Singen und eine Nachtwanderung; lediglich der Ausflug der Opti- Fottillie zum Eisessen nach Friedrichshafen ist dieses Jahr gestrichen, denn das ist für die Optis eine zu lange Strecke, die Sicherheit der Kinder ist oberstes Gebot. Ganz wichtig ist für Belz auch, dass nicht die Einzelleistung im Vordergrund steht sondern Kameradschaft und Teamgeist entwickelt werden. Die Kinder werden zwar beim ersten Wassertraining entsprechend ihres Könnens in verschiedene Übungsgruppen für Anfänger, Fortgeschrittene und Regattasegler eingeteilt, doch an Land sind sie bunt gemischt in den Zelten untergebracht. Es gibt außer den Segelpunkten "Gruppenpunkte" für Sauberkeit und Ordnung im Zelt, für ordentlich versorgte Boote, für Allgemeinwissen und bei Geschicklichkeitsspielen an Land. So hat jede Gruppe eine Chance und die mit den meisten Punkten darf sich nach der Abschlussregatta zuerst am Gabentisch der Sponsoren ihre Preise aussuchen. Dass Paul Wiedenbach trotzdem mächtig stolz war, bei der Abschlussregatta als Erster die Ziellinie zu queren, kann aber jeder verstehen. Unterstützt wird Belz inzwischen hauptsächlich von jugendlichen Trainern, die selbst in einem der Häfler Vereine das 1x1 des Segelns erlernten und ihr Wissen nun an den Nachwuchs weitergeben. Dazu gehören sein Sohn Klaus, Julia und Eric Illison, Tina Häberlein und Yvonne Schneider, sowie Ferdinand Meinl und Sabrina Dengler. Seit langem ist auch Herbert Dengler vom SMCF dabei der für Belz eine große stütze ist. Genau 10 Jahren arbeitet auch Senior Hans- Jürgen Bollmann, Jugendtrainer beim WVF, im Betreuerteam mit. Für die Landversorgung  finden sich meist Mütter ein, die Frühstück richten und das Geschirr wieder spülen. Sehr froh waren die Seebärle- Organisatoren auch darüber, dass sich Familie Pferd von der Clubhauswirtschaft trotz Hochsaison und Urlaubszeit bereit erklärte die Mittags- und Abendverpflegung zu übernehmen.

Wegen der Terminüberschneidung mit der DM mussten die Seebären auf ihre seit langen Jahren als Opti- Band bewährte Biggi Egger mit dem Seebärle -Liederbuch verzichten, dafür wartete  Horst Böck mit einer Überraschung auf. Er schaute nicht nur in seiner Funktion als WVF-Präsident täglich mal im Lager vorbei sondern probte in einem Schnellkurs am ersten Abend mit Biggi die Lieder und griff dann höchst persönlich zur Gitarre um mit den Kindern zu singen und keine "kulturelle Lücke" entstehen zu lassen.

Und vielleicht kann man ja für das 21. Seebärlelager im nächsten Jahr das "Gesangsduo Biggi und Horst " gemeinsam engagieren.

K.Hahn -5003

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