Der Samstagmorgen begrüßte die knapp 100 Nachwuchssegler und eine große Schar von Helfern bei der Landesjugendmeisterschaft Baden-Württemberg am Samstagmorgen mit Regen. Auf dem See wehte ein leichter Wind - und bei zwei Beaufort konnten bis zum Nachmittag in allen fünf Klassen wiederum vier Wettfahrten gesegelt werden.
Somit stehen für den Sonntag je nach Klasse nur noch ein bis zwei Wettfahrten aus, ehe die neuen Landesjugend- und -jüngstenmeister gekürt werden.
Ab neun Uhr gingen die ersten Optimisten-Segler aufs Wasser. Es folgten die 420er, Europes und die beiden Laser-Gruppen Radial und 4.7. Alle Steuerleute checkten mit den digitalen Armbändern an einem Terminal in der Winterlagerhalle des gastgebenden Württembergischen Yacht-Clubs aus. Auf Knopfdruck konnte Edgar Raff im Wettfahrtbüro dann kurz vor zehn Uhr melden: „Von 81 Booten sind jetzt 80 auf dem Wasser. Eine Seglerin war gestern schon nicht da. Ihr Boot steht noch auf der Wiese.“ Nach Rückkehr an Land hatten sich die Segler dann auch so zurückzumelden.
Wie geplant erfolgten die Starts auf den drei Regattabahnen vor Seemoos - geleitet von Claudia Bucher, Daniel Wehrle und Conrad Rebholz – ab zehn Uhr. Je nach Bahn wehten zwischen fünf und gut sechs Knoten Wind (zwei Beaufort) aus Südost bis Südwest. Ab elf Uhr war der Regen dann weitgehend vorbei, der Wind kam nach einem Durchhängen wieder. „Gegen Nachmittag wurde es immer besser“, hatte Landesjugendobmann Fabian Bach beobachtet. Eine Wettfahrt nach der anderen wurde gesegelt - und am Nachmittag war das Maximalprogramm von vier Läufen pro Tag absolviert.
Bei der zahlenmäßig stärksten Klasse, den 28 Optimisten, gab es am Samstag erneut einen Führungswechsel. EM-Teilnehmer Riccardo Honold (BYC Überlingen) leistete sich mit den Plätzen 3-2-4-2 keinen Ausrutscher und verdrängte Tim Krause von der Spitze, der neben zwei Laufsiegen am Samstag auch einen zehnten und elften Platz ins Ziel brachte. Sophie Schneider (WYC) ist auf Rang drei. Hier ist noch nichts entschieden.
Im Laser Radial (olympische Klasse der Damen) hat nach bereits elf gesegelten Wettfahrten Oliver Sanders (SSG Rottachsee) den Sieg schon sicher. Er müsste gar nicht mehr antreten. Denn nach der Tagesserie 1-3-2-3 stehen 23 Punkte in der Ergebnisliste. Schlechtestes Resultat bisher ist für den Allgäuer ein fünfter Platz. Diesen müsste er in die Wertung nehmen, wenn er auf einen Start am Sonntag verzichtet. Sein Vorsprung beträgt aber bereits 18 Punkte. Nur eine nicht streichbare Strafe wegen unfairem Segeln könnte ihm den Titel vermasseln. Offen ist dagegen das Rennen um Platz zwei: Katharina Schoch (Stuttgarter SC) zeigte mit 6-8-2-6 einige Schwächen, verteidigte aber den zweiten Rang vor Patrick Keck (YC Meersburg, heute 7-6-3-7). Die beiden haben 41 bzw. 44 Punkte.
Auch im Laser 4.7 hat Sebastian Höke (SV Schluchsee) den Sieg schon sicher. Nach den Plätzen 2-3-4-3 liegt er 13 Punkte vor Amy Heller (SC Öhningen), die mit der Serie 6-1-1-1 den zweiten Rang erobert hat und Max Gasser (Wäschbruck) auf Platz drei verdrängte. Trotz eines zweiten und zwei zweiter Plätze fiel Gasser zurück: Er kassierte am Samstag seinen zweiten Frühstart in der LJM, den er nun nicht mehr streichen kann.
In der Zweihandjolle 420er eroberten Timo Dähn und Nick Schuler (SMC Überlingen) mit den Plätzen 1-1-2-2 die Führung. Sechs Punkte liegen sie nach nunmehr neun Wettfahrten vor Paula Fasterling und Miriam Scheffold vom mitveranstaltenden WV Fischbach (4-4-1-1 am Samstag). Punktgleich auf Rang drei liegen die am Freitag noch führenden Julius Osner und Moritz Stemmler (Lindauer SC) mit der Serie 2-8-3-3.
In der ehemals olympischen Einhandjolle Europe startete die bislang souverän führende Nürnbergerin Elina Schiebach (YC Noris) „nur“ mit einem dritten Platz in die Tag. Doch als schlechtestes Ergebnis kann sie diesen Platz streichen. Mit den weiteren Plätzen 1-2-1 behauptete sie mühelos ihre Führung und liegt nun elf Punkte vor Ella Spannagel (YC Immenstaad), die sich mit 2-2-1-2 auf Rang zwei nach vorne schob und ihren Clubkameraden Marc Müller auf Rang drei verdrängte.
Für alle Klassen sind zwölf Wettfahrten ausgeschrieben. Den Lasern fehlt nur ein Lauf, für die Optimisten sind es zwei. Auch wenn auf der Bahn der 420er und Europe noch drei Rennen fehlen, wird es am Sonntag wohl nur zwei Läufe geben. „Mehr ist bis zwölf Uhr nicht realistisch“, so Bach über die letzte Startmöglichkeit am Sonntag. Erster Start soll wieder um zehn Uhr sein. Die Wetterprognose indes sieht nur Regen ohne Wind bei kühlen Temperaturen für den Schlusstag vor.
Landesjugend- und jüngstenmeisterschaft Baden-Württemberg 2019, Zwischenstände vor dem letzten Tag
Optimist-Dinghy, Zwischenstand nach 10 WF
1. Riccardo Honold (BYC Überlingen), 32 Punkte
2. Tim Krause (DTYC Tutzing), 38 Punkte
3. Sophie Schneider (WYC), 43 Punkte
Laser Radial, Zwischenstand nach 11 WF
1. Oliver Sanders (SSG Rottachsee), 23 Punkte
2. Katharina Schoch (Stuttgarter SC), 41 Punkte
3.Patrick Keck (YC Meersburg), 44 Punkte
Laser 4.7, Zwischenstand nach 11 WF
1. Sebastian Höke (SV Schluchsee), 27 Punkte
2. Amy Heller (SC Öhningen), 40 Punkte
3. Max Gasser (WSC Wäschbruck), 52 Punkte
420er, Zwischenstand nach 9 WF
1. Timo Dähn und Nick Schuler (SMC Überlingen) 13 Punkte
2. Paula Fasterling und Miriam Scheffold (WV Fischbach) 19 Punkte
3. Julius Osner und Moritz Stemmler (Lindauer SC) 19 Punkte
Europe, Zwischenstand nach 9 WF
1. Elina Schiebach (YC Noris) 10 Punkte
2. Ella Spannagel (YC Immenstaad) 21 Punkte
3. Marc Müller (YC Immenstaad), 25 Punkte