Am Sonntagmorgen hatten viele Boote im Hafen des Württembergischen Yacht-Clubs, nach alter seemännische Sitte, über die Toppen geflaggt, Grund war die Einweihung des neuen Hafenhauses und das offizielle Ansegeln. Bei absolutem Kaiserwetter und mit bald 150 Mitgliedern war die Kranmole am neuen Hafenhaus proppevoll, als drei Alphornbläser, in zünftiger Tracht, die Einweihung eröffneten. Dr. Eckart Driesch, Präsident des Württembergischen Yacht-Clubs, begrüßte, freudig überrascht, dass so viele Mitglieder trotz Muttertag der Einladung gefolgt waren, die Anwesenden sehr herzlich.
Vor 31 Jahren wurde an dieser Stelle ein Container als Hafenmeisterbüro mit einer kleinen Werkstatt installiert. Nach drei Jahrzehnten war jedoch klar, dass dieser doch sehr in die Jahre gekommene Container den heutigen Ansprü-chen weder in Optik noch in Funktion in keinster Weise mehr genügen konnte und sich der WYC deshalb für einen Neubau des Hafenmeisterhauses entschied. Ein modern konzipiertes und multifunktionales Gebäude sollte Visitenkarte und Aushängeschild des WYC im Zentrum des Yachthafens entstehen.
Das neue Hafenhaus zeigt sich nun fein gegliedert und modern, aber nicht modisch, schnörkellos wurde in erster Linie der geforderten Nutzung Rechnung getragen, ohne in dieser expo-nierten Lage banal und austauschbar zu erscheinen. Immerhin besuchen pro Jahr mehrere Tausend Wassersportler die Messe- und Zeppelinstadt und der Hafen des WYC mit seinem neuen schmucken Gebäude ist nun mal die erste Anlaufstelle für die Gäste aus den drei Anrainerstaaten.
Bei nur etwas mehr beanspruchter Grundfläche entstand das doppelstöckige Gebäude mit Nutzung des Daches des Hafenmeister- und Werkstattraumes als überdachte und bestuhlte Aussichtplattform, ein attraktiver Treffpunkt für alle Mitglieder und Gäste. Im nördlichen Teil der Plattform entstand ein zusätzlicher Clubraum, mit Toilette, der für die verschiedensten Anlässe genutzt werden kann, zum Beispiel als Regattabüro, für das Schiedsgericht, als Pressezentrum bei Veranstaltungen, für Sitzungen und Schulungen, oder einfach als Treffpunkt zur Förderung des Clublebens und der Gemeinschaft des WYC.
Unter dem Beifall der Anwesenden übergab Dr. Eckart Diesch symbolisch einen frisch gebackenen Zopfbrotschlüssel an die Clubmitglieder und Hafenmeister Jörg Herfuth zur Eröffnung und beim anschließenden zünftigen Weiswurstfrühstück wurde das neue Hafenhaus ganz schnell von den Mitgliedern in Besitz genommen.
Nach dem gemütlichen Hock briefte Angelika Rothmund noch die Teilnehmer des offiziellen Ansegelns, das als zweiter wichtiger Punkt auf dem Tagesprogramm stand. Fast 20 Boote mit rund 60 Aktiven wurden von ihr bei einer leichten Brise auf einen Kurs nach Immenstaad rund um das Seezeichen 35 geschickt, um eine dort versteckte Botschaft zu finden. Es galt, einen auf dem Kopf stehenden Clubstander des WYC mit der Gründerjahrzahl 1911, bei der allerdings eine Eins verborgen blieb, zu entdecken und bei der Rückkunft in den Hafen genau zu beschreiben. Wer alles gut beobachtet hatte, dem winkte als Belohnung eine Flasche WYC-Club-Sekt. Noch lange saßen einige Unentwegte auf der Terrasse des neuen Hafenhauses gemütlich beieinander und freuten sich einfach über den gelungen Tag.

Bildunterschrift: v.l.n.r. WYC-Präsident Dr. Eckart Diesch, Peter und Getraud Biesinger, Angelika Rothmund, Markus Finckh und Dr. Hans Dinger. 

WYC-Pressestelle/Christian Meeh Fotos Uli Lancé