Opti EM 1Zwei junge Segler aus dem WYC hatten bei der WMA der Optimisten Anfang Mai in Warenmünde Tickets für die Welt- und Europameisterschaft 2019 ersegelt: Leon Jost segelt seit dem 8. Juli bei der WM in Antigua, Lukas Goyarzu kam bei der Europameisterschaft der Optimisten Ende Juni in Crozon-Morgat (Frankreich), in der Nähe von Brest, auf einen ausgezeichneten achten Rang.

Lukas (13) ist einer von vielen Jungs und Mädchen aus dem Opti-Kader, der von WYC-Trainer Willy Brandt betreut wird. Er schreibt über die EM:
„Die Vorbereitung zu der EM fing mit einer weiteren Regatta Ende Mai in Kiel an, dem „Goldenen Opti“, in der die WM- und EM-Teilnehmer zusammen trainierten und anschließend die Regatta segelten. Unter harten Windbedingungen und in einem sehr internationalen Feld belegten Leon Jost den 15. Platz und Lukas Goyarzu den 6. Platz.
Die lange Reise zu der Europameisterschaft begann unmittelbar nach dem WIRO Intercup in Warnemünde am 16 Juni. Das EM-Team, zu dem Lukas gehörte, machte sich in Richtung Brest auf. 1.560 km lagen vor dem Team bis zum Ziel in Crozon-Morgat in der französischen Region Bretagne. Mit viel Geduld und Zeit erreichten die sieben Segler und zwei Trainer endlich am späten Montagabend die Strände von Morgat.
Vom 18. bis 22. Juni fand ein Training statt, um sich mit diesem Segelrevier vertraut zu machen, mögliche Strömungen und Gezeitenwirkungen zu messen und um die Hauptwindrichtungen kennen zu lernen. Crozon-Morgat, der Austragungsort der eM, liegt direkt am Atlantik, fast an der Spitze der Bretagne – bekannt für starke Gezeiten und großartige Bilder. Die Woche verlief glücklicherweise relativ ruhig, da es weder viel Wind noch Regen hatte. Wir haben trotzdem vier Stunden täglich auf dem Wasser verbracht, sind im Regattagebiet ständig gesegelt und haben auch die praktischen Auswirkungen der Gezeiten erforscht, um bestens für die Meisterschaft vorbereitet zu sein.
Am Sonntag, 23. Juni, fand die Eröffnungsfeier der Europameisterschaft statt, an der 50 Länder und 293 Segler teilnehmen durften, darunter 177 Jungen und 116 Mädchen. Mehr als eine EM könnte man sagen – es war fast eine zweite WM, denn es gab Segler aus Argentinien bis zu den USA, von Australien bis Südafrika und von Japan bis Singapur. Alle Kontinente waren bei der EM vertreten! Die Feier war sehr cool, besonders das Feuerwerk, mit dem die Eröffnung endete.
Montag, der 24. Juni, war der erste Regattatag, aber da es den ganzen Tag über keinen Wind hatte, konnten wir kein Rennen fahren. Um 17 Uhr beschloss die Wettfahrtleitung, den ersten Tag auszulassen.
Am Dienstag, den 25. Juni, stand ich morgens auf, aber der Wind war nicht stark genug und so mussten wir weiter an Land warten. Aber mittags nahm der Wind glücklicherweise zu, so dass wir zwei Rennen fahren konnten. Am ersten Tag segelte ich einen 19. Platz und einen 10. Platz.
Am Mittwoch, den 26. Juni, hatten wir Wind aus Nordost mit 14 bis 25 Knoten. Das freute mich sehr. Der Wind hielt den ganzen Tag sehr gut an und jede Gruppe segelte drei Rennen. Der Tag war großartig, denn ich war zweimal Zweiter und einmal Zehnter! Dank diesen Ergebnissen hatte ich mich für das Goldfleet als 11. der Gesamtwertung qualifizieren.
Am Donnerstag fand der erste Tag der Fleets statt, aufgeteilt in Gold, Silber und Bronze. Wir vier Jungs aus Deutschland hatten uns für das Goldfleet qualifizierten, ein super Ergebnis. Von den Mädchen schafften es zwei auch in das Goldfleet und eines in das Silverfleet. Der Tag wurde echt lang. Im ersten Rennen der Jungs hatte ich leider ein Black-Flag und musste dadurch die erste Wettfahrt aussetzen. Doch dieses Rennen musste abgebrochen werden, da der Wind leider einschlief. Das zweite (gültige) Rennen des Tages lief aber wieder besser für mich, mit einem 15. Platz.
Der letzte Tag der Europameisterschaft 2019 war gekommen: Ich war schon gespannt und wollte natürlich meine Platzierung auf Rang 14 in der Gesamtwertung nicht verlieren. Wir fuhren an diesem Tag drei Rennen und hatten somit die zehn ausgeschriebenen Rennen vollständig absolviert. Es lief richtig gut in den ersten beiden Läufen, in denen ich einen 10. und einen 6. Platz segelte, doch im letzten Rennen lief es dann nicht mehr so gut. Ich kam als 30. von 60 Booten ins Ziel. Nichtsdestotrotz, nach der finalen Auswertung wurde ich am Ende Achter der Gesamtwertung, siebter Europäer und erster unter der Deutschen. Ich war echt glücklich und so froh, ich konnte es wirklich kaum glauben! Mein Ziel für dieses Jahr war, mich für die EM zu qualifizieren, und Ich finde, es hat sich echt gelohnt.“

Lukas Goyarzu

Photos: privat/Capizzano

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