Zu diesem Training dürfen insgeamt 16 Opti-Segler und -Seglerinnen in 2 Gruppen aus ganz Deutschland. Die Qualifikation geht über die Jahresrangliste. Es findet immer im Februar in Hyères - Südfrankreich statt und fördet neben dem Segeln auch soziale Kontakte zu anderen Segelnationen.

Bericht von Sabine Moschinsky
Hyeres Opti Clinic, Februar 2005

Am Freitag Abend 19.2.05 wurde ich von meinem Vater an die Autobahn-Tankstelle Bruchsal gebracht, wo ich von Grit und Olaf - unsere Teamleader die aus Hamburg kamen - aufgenommen wurde. Die Fahrt war sehr anstrengend, weil wir die ganze Nacht durchgefahren sind. Olaf und Grit haben immer nach 3 Stunden mit dem Fahren getauscht. Am Samstag sind wir um 9.00 Uhr angekommen. Die andere Gruppe, die schon eine Woche in Hyères segelten, haben uns schon erwartet und uns beim Abladen geholfen, weil sie den Hänger für ihre Boote brauchten. Als sie abgereist sind, fuhren wir in unser Hotel. Das von außen ziemlich heruntergekommen aussah. Wir wurden im 4. Stock einquartiert und durften einmal unsere Taschen im Aufzug in unsere Zimmer bringen. Die restliche Woche mussten wir aber die Treppe benutzen. Ich musste mit Sandra aus Dresden ein Bett teilen weil es sonst keinen Platz mehr gab. Das war nicht schlimm denn wir mussten um 21.30 Uhr eh ins Bett und waren auch jedes mal ziemlich fertig von dem ganzen ,,Stress“. Nachdem das alles erledigt war, hat uns Grit eine bisschen die Stadt gezeigt und wir haben noch einen Crepe gegessen.

Am Sonntag morgen mussten wir um 7.15 Uhr aufstehen, weil wir um 8.00 Uhr schon umgezogen, d.h. segelfertig im Trocki, beim Frühstück sein mussten. Es gab jeden Morgen das gleiche. Das war Baguette und Croissant, total langweilig. Nach dem Frühstück wurden gleich die Boote aufgebaut und um 9.00 Uhr ging es erst einmal in einzelnen Nationen aufs Wasser, insgesamt 51 Segler. Mittags trainierten wir dann zusammen mit den anderen Nationen. Es gab gemischte Gruppen, in denen immer zwei deutsche Segler waren. Die Segler kamen aus den USA, Schweiz, Norwegen, Schweden, Dänemark, Spanien, Frankreich und Deutschland. Die Gruppen haben immer mit zwei verschiedenen Trainer, also auch aus verschiedenen Nationen, trainiert. Am Sonntag, Montag und Dienstag haben wir mehrere verschiedene Startübungen gemacht. Bei denen waren die Wenden sehr wichtig. Wende heißt Tack auf Englisch und dieses Wort wurde am allermeisten in den Besprechungen benutzt. Am Tagesende, nach den Übungen, machten wir immer ein sogenanntes Race, das wie ein Lauf zählte. Nach dem Abendessen schauten wir uns noch die Filme, die Kenneth, der Leiter und Veranstalter der Opti-Clinic, auf dem Wasser gemacht hatte. Er gab uns Tipps, was wir alles noch besser machen können oder was wir sehr gut gemacht haben. Am Dienstagmittag sind wir schon etwas früher reingefahren, weil wir abends noch Gokart gefahren sind. Die Trainer und Teamleader sind auch gefahren, aber Grit und Olaf waren nicht sehr gut. Am besten war Toni, der Trainer aus Spanien.

Am Mittwoch morgen haben wir Technik geübt, in einzelnen Nationen, weil man das nicht so gut erklären kann. Um ca. 11.00 Uhr kamen plötzlich bis zu 6 Windstärken auf, da mussten wir uns in den Hafen kämpfen. Mittags segelten wir dann nur noch das Race, weil viele Segler schon ziemlich erledigt waren. Aber wer wollte, konnte noch draußen in den einzelnen Nationen trainieren. Das ganze Deutsche Team - außer mir - ist in den Hafen gefahren! Am Donnerstag haben wir als erstes das Race gesegelt - falls nachmittags wieder so viel Wind kommen sollte. An diesem Tag segelte Jens aus Schleswig Holstein nicht mit, weil er angeblich Kopfschmerzen hatte. Nach dem Race wurden die Gruppen neu eingeteilt die aus den ersten 17, den zweiten 17 und den restlichen 17 bestanden. Ich war bei den ersten 17 im Race also auch in der ersten Gruppe. Als wir dann in den einzelnen Gruppen anfangen wollten, ist der Wind eingeschlafen und wir mussten reinsegeln. Wie immer gab es Mittags ein Lunchpaket. In diesen Sack war immer das gleiche (Baguette, Riegel, Bananen, Chips und Wasser). Beim Mittagsbriefing wurde besprochen, was wir auf dem Wasser machen werden. Mathias, der Däne, hat dann auch noch alle Namen gewusst und bekam von Bath, der mit Kenneth auf dem Motorboot war, 20€. Die hat er nämlich am Anfang dem versprochen, der am schnellsten alle Namen behalten kann. Das machte er so: immer wenn wir zum Essen gegangen sind, stand Mathias am Eingang und sagte unsere Namen auf...

Draußen waren ca. 3 Windstärken, bei denen wir Speed- und Handling-Übungen machten. Jeden Abend war es sehr stressig, weil wir pünktlich zum Abendessen kommen mussten, sonst hätten wir nichts mehr zum Essen bekommen. Nach dem Essen fand die Siegerehrung von den Races statt. Ich belegte den 13 Platz von 51 Seglern. Die ersten 16 bekamen Preise, die alle von Winner-Boats gesponsort wurden. Jeder bekam noch ein T-Shirt auf denen alle Namen der Segler draufstanden.

Am Freitag segelten wir Teamrace. Es gab zwei verschiedene Deutsche Teams. Germany 1 und Germany 2. Als wir starten wollten, hatten wir schon keinen Wind mehr und so haben wir uns an die Trainerboote gelegt und gewartet, bis Sören, der Trainer von der USA, uns das Lunchpaket aufs Wasser gebracht hat. Als wir fertig mit Essen waren, setzte der Wind wieder ein. Am Ende belegte das Team GER1 den 1., und das Team GER2 den 2. Platz. Als wir reingefahren sind, haben wir gleich die Boote verpackt und hatten wie immer nur eine halbe Stunde Zeit zum Umziehen und Duschen. Über die ganze Woche waren wir 31 Stunden auf dem Wasser. Nach dem Abendessen hat noch jede Nation etwas typisches aus seinem Land vorgeführt.

Am Samstag ging es schon um 9.30 Uhr auf den Heimweg. Als ich unterwegs nach Hause anrief, wünschte ich mir als erstes ein Schnitzel auf einem Bauernbrot....

Wenn ich könnte würde ich dort auf jeden Fall noch einmal hingehen, weil man nicht nur was übers Segeln gelernt hat, sondern auch andere Segler kennen lernen konnte. Es war aber auch nicht immer ganz einfach, sich mit den anderen zu verständigen. Insgesamt jedenfalls ein tolles Erlebnis und eine gute Erfahrung.

Bei Kathrin, Wolfgang Hund und dem WYC möchte ich mich nochmals für die Unterstützung bedanken. Ohne diese Hilfe wäre alles nicht möglich gewesen.

Sabine Moschinsky, GER 10863

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