Mit sechs Jahren stand Toni Wilhelm, geboren am 5. Februar 1983 in Lörrach, zum ersten Mal auf einem Surfbrett. Sein Vater surfte hobbymäßig und so kam der Sohn immer wieder, vor allem in den Familienurlauben, damit in Kontakt. Als zwölfjähriger war zum ersten Mal bei einer Regatta am Start und legte in den Jahren 1999 und 2000 mit einem Aufenthalt in der „Ocean Academy“ auf Maui/Hawaii den Grundstein für seine leistungssportliche Karriere als Surfer. 2004 war er dann als 21jähriger zum ersten Mal bei Olympia am Start.

altEin Überraschungscoup gelang Toni Wilhelm im September 2010: Da surfte er bei den Weltmeisterschaften im dänischen Kerteminde auf einen sensationellen vierten Platz. „Ich bin einfach nur überglücklich“, war er von sich selbst überrascht. Kurz danach kam er zum Württembergischen Yacht-Club. Sein Sportstudium in Kiel hat Toni Wilhelm Ende 2010 beendet. Seither kann er sich voll auf Olympia 2012 konzentrieren. „Sport ist mein Leben“, sagt der 28jährige, es sei von Anfang an klar gewesen, dass er dies auch studieren wollte. Nach Olympia will er dieses Studium noch mit einer einjährigen Zusatzqualifikation vertiefen, einen „Master of Advanced Studies“ an der angesehenen Hochschule in Lausanne (wo auch das IOC seinen Sitz hat) machen.

Seit Anfang 2010 arbeitet Toni Wilhelm mit Pierre Loquet zusammen, der schon seit Jahren die französischen Surfer in Marseille trainiert. „Das ist eine extrem gute Zusammenarbeit“, hält Wilhelm große Stücke auf seinen neuen Coach. „Er ist technisch sehr gut versiert und wir kommen gut miteinander aus“, sagt Wilhelm. Trainings in Madeira, Israel und Mallorca standen Anfang vergangenes Jahr auf dem Programm. Nach den World-Cup-Regatta ging es erst einmal ins Höhentraining im Schweizer Engadin. Im September musste Wilhelm aber wegen einer Schulterverletzung das Surftraining reduzieren. Neben dem Training auf dem Wasser absolviert Toni Wilhelm sehr viel Ausdauertraining. Intervall-Arbeit auf dem Ruder-Ergometer, beim Laufen oder Kraft-Training sollen für die häufigen plötzlichen Anstrengungen ebenso fit machen wie für den permanenten Kraftaufwand im Surf-Trapez.

Volker Göbner
(Veröffentlicht in der SChwäbischen Zeitung am 10.01.2012)

Foto: privat

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