olympiaErfolgreich in die Saison 2018 gestartet ist unsere Olympia-Hoffnung im 470er: Simon Diesch (WYC) und sein Vorschoter Philipp Autenrieth (Bayerischer YC) haben beim World Cup in Miami (Florida/USA) Rang acht erreicht. Es war das erste Mal, dass Diesch/Autenrieth bei einem World-Cup in die Top-ten gekommen sind.

Schon im Dezember, kurz vor Weihnachten, haben Diesch/Autenrieth das Palamós Christmas Race an der spanischen Costa Brava (Katalonien) gewonnen. In der Weltrangliste sind Diesch/Autenrieth nun auf Platz 15 geklettert.
Das Team schreibt in einem Newsletter Anfang Februar:
„Miami hat sich von seiner allerbesten Seite gezeigt: Wir haben drei geniale Segelwochen in Florida verbracht. Nur der erste von sechs Regattatagen beim World Cup war von leichten Winden gekennzeichnet. Bei gerade segelbaren 5-7 Knoten waren wir zuerst weit hinten, dann wieder vorne, ehe nach einer Stunde in aussichtsloser Windsituation doch abgebrochen wurde. Nach 2 Stunden Warten wurde erneut gestartet. Wir wählten diesmal die andere Seite, aber leider abermals die falsche, konnten uns dann noch auf Platz 23 vorarbeiten. Letztlich war das aber doch unser Streicher.
Tags darauf frischte der Wind auf 8-12 Knoten auf. Drei Rennen waren zu absolvieren, drei für uns sehr eindrucksvolle Rennen. Da entscheiden Zentimeter, da sind so geringe Unterschiede! Mit den Plätzen 10, 15 und 11 waren wir abends zufrieden.
Der dritte Tag brachte 15-20 Knoten Wind. Glitsch-Bedingungen, also durchgehendes Gleiten! Da sind wir eigentlich besonders schnell. Wir haben aber etwas unglücklich meist weit hinten angefangen, mussten uns vorarbeiten. Einmal ist Philipp kurz vor der Luvtonne im Trapez ausgerutscht und ausgestiegen, musste hinten am Schiff wieder einsteigen – diesen Haken hat man sogar im Tracking sehen können (nur nicht die Ursache) –, aber da waren gleich drei Schiffe durch. Mit den Plätzen 9 und 5 verbesserten wir uns weiter. Fazit des Tages: Wenn wir eine vernünftige Startkreuz fahren, können wir vorne mitmischen.
Der Freitag war stürmisch: Wir wurden nicht einmal aufs Wasser geschickt. Draußen wurden an die 30 Knoten, in Böen darüber, gemessen. Das Wasser hat gekocht.
Vor dem fünften Tag lagen wir auf Platz elf, punktgleich mit dem zehnten Platz – und sind entsprechend voll motiviert in den Samstag gestartet. Anfangs ballerten 18-24 Knoten über die Bucht. Wir fühlten uns da wohl, das sind unsere Bedingungen. Platz 5, dann Platz 4 – und im dritten Rennen des Tages haben wir dann doch flatternde Nerven bekommen.
Die Startkreuz haben wir (bei nun rund 15 Knoten) total versemmelt, auf der Vorwind versucht, mit der Brechstange durchzukommen. Damit aber landeten wir noch weiter hinten: Platz 31. Am Lee-Gate haben die A...backen zusammengekniffen und uns selbst ermahnt: So kann’s nicht sein! Mit Volldampf sind wir in die Kreuz – und waren oben auf Platz 15. Auf der Vorwindtour konnten wir weitere zwei Plätze gut machen – und sind als 13. ins Ziel. Das war nur ein blaues Auge – statt eine mit dem Dampfhammer.
Als Siebte konnten wir also am Sonntag ins Medal Race gehen – zum ersten Mal bei einem World Cup. Wir waren glücklich, dabei zu sein. Im Starterfeld haben eigentlich nur die Australier (Belcher/Ryan) und die Russen gefehlt – sonst war es wie bei einer WM. Das allein war schon ein Riesenerfolg für uns.
Ins Rennen sind wir schon sehr kampfeslustig gegangen und wollten zeigen, was wir können, wollten kein Match Race mit unserem direkten Gegner fahren, denn Stuart McNay/Graham Biehl (USA) waren nur einen Punkt hinter uns. Aber unser Start war nicht so gut. Wir waren fünfte an der Luvtonne. Mit einer guten Vorwindstrecke sind wir auf Platz drei nach vorne gekommen, hinter den Griechen und den Briten Patience/Grube. Lange Zeit konnten wir diese Position auf der zweiten Kreuz sichern, bis kurz vor der Luvtonne mit einem Linksdreher die Amerikaner noch knapp vor uns ums Fass gehen konnten. Wir gingen mit den Führenden auf der Vorwind-Tour nach links, die Amerikaner als einzige nach rechts. Dieses Risiko mussten wir gehen – lieber den Spatz ... McNay/Biehl waren am Leefass unverändert knapp vor uns – und so beendeten wir unser erstes World-Cup-Medal-Race an vierter Stelle. Dumm war natürlich, dass wir mit einem so guten Rennen doch den Platz um einen Punkt (das Medal Race zählt ja doppelt) gegen die US-Boys verloren haben.
Mit Rang 8 in einem World Cup sind wir natürlich super happy. Wir haben bei aller Freude schon noch ein paar Baustellen entdeckt (allen voran die Startphase ins Rennen), und ein paar Stellschrauben gefunden, an denen man noch drehen kann.“
Diesch/Autenrieth werden in Kürze zwei Tage zu Kadermaßnahmen in Kiel sein und dann eine Woche in Cadiz trainieren. Ihr zweiter 470er steht ja seit dem Palamós Christmas Race noch in Spanien. In der zweiten Februar-Hälfte steht Ausgleichssport auf dem Programm – „skiing, couching, meeting friends and sponsors“ –, ehe es Anfang März in Mallorca in eine weitere intensive Saison geht.
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Über den Japan-Trip von Simon Diesch und Philipp Autenrieth im Oktober 2017 wird im Clubjournal 2018 des WYC, das Anfang März erscheint, zu lesen sein.

 

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